1967: Der Windsbacher Knabenchor möchte unter der Leitung seines Gründers und damaligen Künstlerischen Leiters Hans Thamm die Johannespassion von Johann Sebastian Bach aufführen. Doch die Mittel hierzu sind zu knapp bemessen, das Konzert muss abgesagt werden. Dieses Erlebnis motiviert daraufhin Eltern, ehemalige Sänger und Freunde der Windsbacher dazu, die heutige Fördergesellschaft zu gründen.
Mit 30 Euro pro Person ist der Mindestjahresbeitrag nicht hoch. Aktuell zählen wir mehr als 800 Mitglieder. Durch die Beiträge kommt jährlich eine stattliche Summe zusammen, die noch durch Einzelspenden und weitere Zuwendungen erhöht wird. Durch die Gesamheit aller Jahresbeiträge ist die Fördergesellschaft in der Lage, den Windsbacher Knabenchor substanziell zu unterstützen.
Während sich andere Mäzene punktuell um große Projekte wie die Realisierung aufwändiger CD-Aufnahmen oder repräsentativer Reisen kümmern, sieht die Fördergesellschaft ihre Verantwortung vor allem darin, gleich an mehreren für den Chor überlebenswichtigen Stellen tätig zu werden. So ermöglicht sie Jungs aus finanzschwächeren Familien durch Stipendien die Ausbildung und das Leben im Windsbacher Sängerinternat, unterstützt die pädagogische und musikalische Arbeit in Chor und Internat durch die Finanzierung von Praktikanten- und FsJ-Stellen und bezahlt Nachhilfestunden, mit denen ältere Choristen ihren jüngeren Mitsängern helfen, etwaige schulische Defizite auszugleichen.
Einmal im Jahr lädt die Fördergesellschaft zur Mitgliederversammlung nach Windsbach ein, um über den Einsatz der Mittel Rechenschaft abzulegen. Das rege „Vereinsleben“ spielt sich nicht unter den Mitgliedern selbst ab, sondern vor Ort: in Windsbach und überall dort, wo der Chor auftritt. Denn die Fördergesellschaft sorgt wortwörtlich dafür, dass der Knabenchor lebendig ist und bleibt: Tatsächlich könnte man die musikalische wie pädagogische Arbeit in dem fränkischen Spitzenensemble ohne die Unterstützung der Fördermitglieder kaum aufrechterhalten.
Zwischen Chor und Fördergesellschaft besteht ein guter Draht, der schnelle Hilfe ermöglicht, wenn ein rasches Eingreifen nötig sein sollte: Mindestens dreimal jährlich trifft sich der Vorstand, dem seit vielen Jahren auch ehemalige Windsbacher Choristen angehören, um über aktuelle Projekte zu beraten. Auch sonst steht der Vorstand in regem Austausch mit den Leitern von Chor und Internat. Die aktiven Sängern kann man ebenfalls einmal exklusiv hören, wenn man die jungen Künstler und ihre großartigen Leistungen im Anschluss an die Mitgliederversammlung erleben kann oder beim gemeinsamen Choressen feiert. Jedenfalls können die Mitglieder der Fördergesellschaft, wenn sie „ihre“ Windsbacher im Konzert erleben, sicher sein: Ohne ihre Unterstützung wäre die Kirche oder Bühne an diesem Abend leer und still.